Gary Lubner, der heutige CEO übernahm Carglass/Belron Anfang der Jahrtausendwende von seinem Vater. Carglass hatte zu diesem Zeitpunkt einen weltweiten Umsatz von rund 300 Mio. € und war gekennzeichnet durch geringes Wachstum, welches lediglich durch den Ausbau der Filialen getrieben war.
Die Konsumbremse von Carglass sowie der gesamten Kategorie bestand darin, dass Autofahrer kleine Risse in der Winschutzscheibe als „nicht weiter schlimm” empfanden. Zudem wurden Carglass Mitarbeiter nur als Mechaniker und nicht als Spezialisten für den Austausch von Windschutzscheiben gesehen, weshalb Autobesitzer den Austausch bis dahin mehrheitlich von herkömmlichen Werkstätten ausführen ließen. Carglass sah sich dadurch ebenfalls mit einer sehr ernsthaften Relevanz-Bremse konfrontiert.
Um die bestehende Konsumbremse in Bezug auf den Austausch von Windschutzscheiben zu lösen, inszenierte Carglass geschickt verschiedene Problem-Situationen, die deutlich machten, wie wichtig es ist, die Windschutzscheibe schon bei kleinsten Rissen auszutauschen (Problem-Reinvention).
Die Wirkung war enorm! Carglass gelang es, durch diese primär über die Werbung erzielte Veränderung der Wahrnehmung der Kunden den Umsatz von 300 Mio. US $ auf 1,2 Mrd US $ in nur sieben Jahren zu vervierfachen.